Otto
Lilienthal
(* 1848 † 1896)
1848 im meklemburg-vorpommerischen Anklam geboren, begann Lilienthal
bereits 1867 mit ersten Forschungen zur Flugphysik, als deren Begründer
er noch heute gilt. Mit Hilfe von Drachen und Modellen versuchte er die
Kräfte, die beim Fliegen wirken, zu erforschen und auf Grundlage der
Ergebnisse "Flugmaschinen" zu bauen, die der Menschheit den "Traum vom
Fliegen" erfüllen sollten.
Otto Lilienthal erkannte als erster die Vorteile gewölbter Flügel und
nutze deren Auftrieb für seine über 2000 Flugversuche, die er meist von
Hügeln oder anderen erhöhten Geländeformen durchführte.
An seine Erkenntnisse der Flugphysik knüpften später auch die
Gebrüder Wright an, denen der erste erfolgreiche Motorflug der
Geschichte zugeschrieben wird.
Als gelernter Ingenieur und Inhaber einer Maschinenfabrik hielt
Lilienthal viele Vorträge zur Physik des Fliegens und schrieb auch ein
Buch in dem er den Flug der Vögel als Vorbild für alle vom Menschen
gebauten Flugapparate ansieht.
1891
gelang es Lilienthal den ersten sicheren und kontrollierten Gleitflug
der Geschichte durchzuführen.
Als Forscher und Erfinder meldete der Luftfahrt-pionier im Laufe
seines Lebens 20 Patente an, darunter vier, die sich mit der Luftfahrt
befassten.
Er förderte die Entwicklung der Luftschiffe in Deutschland. Bis zu
seinem Lebensende war es jedoch immer sein Traum, "fliegen zu können wie
ein Vogel". Um dies zu verwirklichen konstruierte er mehrere Apparate,
die noch sehr an die Flügel von Vögeln erinnern. Einige seiner
Konstruktionen waren bereits mit Motoren ausgestattet, die die Schwingen
auf und ab bewegen sollten (Schlagflügelflugzeuge).
Sein Bruder, Gustav Lilienthal, arbeitete an den Flugversuchen Ottos
mit und beschäftigte sich nach dessen Tod enger mit
Schlagflügelflugzeugen. Mit seinen Flugapparaten, die teilweise auch in
die Serienproduktion gingen (so zum Beispiel der "Normalsegelapparat, mit dem
er später abstürzte), erreichte er Weiten von bis zu 250 Meter.
Am 9. September 1896 stürzte Otto Lilienthal mit seinem
"Normalsegelapparat" ab, da er eine thermische Ablösung nicht mehr
aussteuern konnte. Er starb einen Tag später in Berlin an seinen
Verletzungen.
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